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Hintergrundinformationen:

Die Veröffentlichung der Pilotstudie zu den Fällen von sexuellem Missbrauch in der Katholischen Kirche der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten hat viele Katholikinnen und Katholiken sehr aufgewühlt. Das Thema geht allen sehr nahe. Neben den erschreckenden Ergebnissen – die gezeigt haben, dass das Ausmass des sexuellen Missbrauchs in der Kirche der Schweiz demjenigen in anderen Ländern nicht nachsteht – hat vor allem der Umgang mit dem Thema viele Menschen vor den Kopf gestossen: Allzu lange wurde das Thema «Missbrauch» abgewiegelt, heruntergespielt, vertagt. Jetzt ist dies nicht mehr möglich.
Tatsächlich hat die Schweizer Kirche schon vor September 2023 einiges unternommen, um den Missbrauch der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufzudecken und künftigen zu verhindern: Betroffene sollen professionelle Angebote erhalten, um Missbräuche melden können. Alle künftigen Priester, Diakone, Mitglieder von Ordensgemeinschaften und weiteren Seelsorgenden sollen im Rahmen ihrer Ausbildung eine standardisierte psychologische Abklärung durchlaufen. Akten, die mit Missbrauchsfällen in Zusammenhang stehen, dürfen nicht mehr vernichtet werden. Das Bistum St. Gallen führt ein eigenes Fachgremium für sexuelle Übergriffe; das Pastoralamt veröffentlicht regelmässig Weiterbildung und Veranstaltungen, um für das Thema zu sensibilisieren.
Nach wie vor liegt das Thema aber vielen Katholikinnen und Katholiken schwer auf der Seele. Viele fordern die Bereitschaft, sich mit den tieferliegenden Strukturen auseinanderzusetzen, die spezifisch im Umfeld der katholischen Kirche Missbrauch ermöglicht haben. Zwei Faktoren nennt die Forschung: Klerikalismus und eine verzerrte Vorstellung vom Zölibat, indem die Verpflichtung zum enthaltsamen und ehelosen Leben als Vorwand genommen wird, sich mit der eigenen Sexualität nicht auseinanderzusetzen, Prozesse, die zu Beziehungsfähigkeit führen, zu untergraben und möglicherweise eigene Neigungen zu Pädophilie oder Homosexualität zu negieren.

Dementsprechend wollen Katholiken und Katholikinnen aus den Bistum St. Gallen wissen:

  • Was machen Sie, wenn Sie merken, dass Sie selbst eine Grenze in Bezug auf Nähe und Distanz überschritten haben? Haben Sie ein Gefäss, um darüber zu sprechen?
     
  • Wären Sie bereit, sich in Rom für die Abschaffung des Pflichtzölibats einzusetzen?
     
  • Nun hat auch die evangelische Kirche ihre Missbrauchsstudie veröffentlicht. Sind Sie angesichts dieses Umstands für die Abschaffung des Pflichtzölibats?

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